Ausgerechnet einen Wertstoff-Container hat sich ein Gebirgsstelzen-Paar in Nürnberg zum Brüten ausgesucht. Ein Ornithologe hat das Nest der Vögel nun umgesetzt, um den Tieren eine ungestörte Brut und dem Wertstoffhof die Arbeit zu ermöglichen, wie die Stadt Nürnberg mitgeteilt hat.
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Nest-Umzug durch Fachmann
Demnach hatte sich der sperlingsgroße Singvogel die Aufnahmevorrichtung an einem Container auf dem Wertstoffhof des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in der Würzburger Straße als Brutplatz auserkoren. Da der gefüllte Container in den Betriebsablauf eingebunden sei, mit Nest aber nicht mehr zu benutzen war, hätten die Beschäftigten nicht warten können, bis die Jungvögel flügge werden, heißt es von der Stadt. Stattdessen wurde der Container gegen ein baugleiches Exemplar ausgetauscht und "der erfahrenste Ornithologe der Unteren Naturschutzbehörde nahm das Nest und setzte es in den leeren Container um".
Umzug gelungen: Vögel brüten weiter
Bereits nach fünf Minuten habe das Brutpaar das Nest wieder angenommen. Nun könne das Vogelpaar seinen Nachwuchs ungestört aufziehen – und der Wertstoffhof seinen Betrieb fortsetzen. Den Angaben zufolge wurde der Neststandort eingezäunt, sodass die Tiere vom Publikumsverkehr ungestört bleiben.
Normalerweise: Nester nicht anfassen, Umsetzen verboten
Die Stadt weist darauf hin, dass das Umsetzen von Nestern während der gesetzlich geschützten Brutzeit ohne behördliche Genehmigung unzulässig ist. Die Gebirgs- oder auch Bergstelze unterliegt wie alle europäischen Vogelarten dem besonderen Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes.
Eine Gebirgsstelze
Eigentlicher Lebensraum: an fließendem Gewässer
Wie der NABU in einem Vogelporträt zur Gebirgsstelze schreibt, ist der Singvogel, die europäische Stelzenart, die "am meisten an Gewässer gebunden" ist. Er bevorzuge "schnell fließende kleine Flüsse und Bäche in einem naturnahen Zustand mit viel Geröll." Und normalerweise brüte die Gebirgsstelze auch an den Ufern fließender Gewässer, so die Naturschützer.
Typische Merkmale sind unter anderem die gelbe Bauchseite des Vogels und der extrem lange, häufig wippende Schwanz. In Deutschland ist die Gebirgsstelze eine relativ weit verbreitete Art und gilt nicht als gefährdet.
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