(Symbolbild) Ein Baustellenschild steht vor der Baustelle mehrerer Miethäuser
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267 Wohnungen: Bayerns Wohnungsbauoffensive lahmt

10.000 neue Wohnungen in Bayern bis 2025 – das versprach Ministerpräsident Söder. In der Realität sieht es aber noch völlig anders aus. Die Grünen kritisieren die Wohnungsbauoffensive "im Schneckentempo".

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die seit Jahren angekündigte staatliche Wohnungsbauoffensive in Bayern kommt weiter kaum voran. 2018 hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bis 2025 den Bau von 10.000 bezahlbaren Wohnungen in ganz Bayern als Ziel ausgerufen. Diese sollten vor allem "in Gebieten mit erhöhtem Wohnungsbedarf entstehen", heißt es unter anderem auf der Infoseite der BayernHeim GmbH (externer Link). Ein Ziel, das sich schon jetzt als zu ambitioniert herausstellen könnte.

BayernHeim: 33 Wohnungen in 2023

Im vergangenen Jahr 2023 konnte die eigens von der Staatsregierung für den Wohnungsbau gegründete BayernHeim gerade einmal 33 Wohnungen in einem großen Wohnkomplex in Freising fertigstellen, heißt es in einer Antwort des Bauministeriums auf Anfrage der Grünen im Landtag. In Summe hatte die BayernHeim damit zum Jahreswechsel 267 Wohnungen im Bestand.

Die Grünen: Staatlicher Wohnungsbau "im Schneckentempo"

"Markus Söder lehnt sich beim Wohnungsbau mit seinen Versprechen nach wie vor weit aus dem Fenster. Doch im staatlichen Wohnungsbau geht es derweil nur im Schneckentempo voran. Das zeigt sich überdeutlich bei der BayernHeim", sagte Jürgen Mistol, Fraktionssprecher der Grünen für den Bereich Wohnen. Die 33 neuen Wohnungen würden damit sogar die ohnehin magere Ankündigung von 89 Wohnungen krachend verfehlen. Diese Zahl hatte das Bauministerium im Februar 2023 als Zielmarke genannt.

Auch wenn bei der Stadibau, dem Wohnungsbauunternehmen für Staatsbedienstete, und beim Siedlungswerk Nürnberg die Zahlen der neu gebauten Wohnungen besser sind als bei der BayernHeim – mit Blick auf das hochgesetzte Ziel wirken sie sehr überschaubar: Bei der Stadibau waren es 278, das Siedlungswerk Nürnberg meldete 146 neue Wohnungen. 

Viele Wohnungen existieren bisher nur auf dem Papier

"Die angekündigten 10.000 Wohnungen bis 2025 - allein bei der BayernHeim – rücken in immer weitere Ferne", sagte Mistol. Nach wie vor existiere der Großteil der auf den Weg gebrachten Wohnungen lediglich auf dem Papier. "Wohnen kann darin niemand. Nicht an den Worten, sondern an den Taten wird der Erfolg im Wohnungsbau gemessen."

Bauminister Christian Bernreiter (CSU) sieht die BayernHeim dennoch auf einem Erfolgsweg: Knapp 8.400 Wohnungen habe sie bis Ende 2023 auf den Weg gebracht, fast 1.800 würden davon aktuell gebaut, teilte er Mitte Januar in seiner Jahresbilanz 2023 mit. In der Tat ist die Liste der Wohnungsprojekte von BayernHeim lang: Zwölf Projekte befinden sich demnach zwischen Ansbach und Ruhpolding im Bau – in Summe geht es hier um 1.762 Wohneinheiten. In der Planungs- und Vorbereitungsphase sind 28 Projekte mit einigen tausend Wohneinheiten.

Im Audio: Bauminister Bernreiter zu Wohnungsbau im Landtag

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU)
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Bayerns Bauminister Christian Bernreiter (CSU) zu Wohnungsbau im Landtag

Mit Informationen von dpa

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