Drei Frauen mit neon-orangen Rettungswesten stehen mit ihren Hunden im Wald. Bei ihnen ein Mann und eine Frau.
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Der BRK Kreisverband Bayreuth sucht "Helfer ohne Hund"

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Hundestaffel: BRK Bayreuth sucht "Helfer ohne Hund"

Die Rettungshundestaffel des BRK Bayreuth braucht Hilfe: Gesucht werden sogenannte Helfer ohne Hund. Alles, was es dafür braucht: Zeit, Motivation und die Lust, sich vor Hunden zu verstecken. Damit im Ernstfall Leben gerettet werden können.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Wenn Caroline Popp ihrem Henry das rote Geschirr mit der Aufschrift "Rettungshund" umschnallt, dann weiß er ganz genau – jetzt wird trainiert. In einer Plastiktüte ist ein Taschentuch. Den Geruch aufgenommen, geht's los, immer der Nase nach. Henry ist momentan in der Ausbildung zum Spürhund in der Hundestaffel des BRK Kreisverband Bayreuth. "Wir trainieren zwei bis drei Mal die Woche", sagt Caroline Popp. Dafür braucht es aber nicht nur viel ehrenamtliches Engagement von ihr, sondern auch "Helfer ohne Hund", die sich zur Übung vor den Hunden verstecken. Genau die werden aktuell dringend gesucht.

Mehr Helfer, mehr Gerüche

"Wir suchen Helfer für das Training, die ab und an vorbeikommen – alle zwei Wochen würde uns schon helfen", sagt Ronja Rausch. Sie ist die Fachdienstleiterin der BRK Hundestaffel. Denn: Die Hunde sollen mit möglichst vielen unterschiedlichen Gerüchen von Menschen auf die Prüfung und auch auf den Ernstfall vorbereitet werden. "Je mehr wir haben, desto besser. Dann können wir auch einmal durchtauschen und im Ernstfall kennen die Hunde den Geruch der vermissten Person ja auch nicht", so Ronja Rausch.

Ein "Helfer ohne Hund" ist auch Jürgen Neumann. Er sitzt auf einer Bank und wartet, ob Henry ihn findet. Er unterstützt die Hundestaffel gerne, "ich bin gerne mit Tieren und netten Menschen zusammen, man ist in der Natur und vor allem macht man auch noch etwas Sinnvolles", sagt er. Zuvor hat er eine Geruchsprobe – diesmal ein Taschentuch, dass er im Vorfeld länger in der Hosentasche hatte – abgegeben. Dieser Individualgeruch sei wie ein Fingerabdruck, sagt Caroline Popp. Henry führt sie an der Leine zielstrebig durch ein Bayreuther Wohngebiet zur "vermissten Person". Diese Art des Trainings nennt sich "Mantrailing". Es geht um die Verfolgung einer Spur eines bestimmten Menschen. Anders ist das bei Flächensuchhunden.

Regelmäßige Prüfungen

So einer ist der schwarz-weiße Border Collie "Joschi". Er kann Wälder, Wiesen und auch unwegsames Gelände absuchen. Bis zu zehn Hektar können es pro Suche sein. Ihm reicht ein kurzer Befehl von Frauchen Ronja Rausch und er rennt ohne Leine im Wald los. Die Nase am Boden sucht Joschi mal rechts, mal links vom Weg.

Die Ausbildung zum Rettungshund dauert zwischen zwei und drei Jahren. Nach der Prüfung wird der Hund mit einer entsprechenden Plakette ausgestattet – ähnlich der des TÜV. Alle zwei Jahre muss die Prüfung zum Rettungshund wiederholt werden. Daher sei das Training so wichtig, so Ronja Rausch. "Ohne Training, keine Prüfung – und somit kein ausgebildeter Suchhund für den Ernstfall, um Leben zu retten."

Aufruf: "Helfer ohne Hund" bitte melden

15 Rettungshunde mit ihren Haltern sind derzeit beim Bayreuther BRK Kreisverband. Fünf davon haben die Prüfung bereits abgelegt und können im Ernstfall bei der Suche nach Vermissten eingesetzt werden.

Damit auch das Training für die anderen zehn möglichst reibungslos funktioniert, hat das Rote Kreuz einen Aufruf gestartet: "Wir suchen neben der Unterstützung im Training auch Helfer ohne Hund für den Einsatz, da die Hundeführer nie allein loskönnen. Da braucht es jemanden, der beispielsweise die GPS-Daten des Hundes überprüft. Allerdings ist das dann ein wenig zeitaufwendiger, denn diese Helfer brauchen auch eine Sanitätsausbildung, um im Notfall helfen zu können", so Rausch.

Wer bei der Hundestaffel ehrenamtlich mitmachen will, kann sich beim Kreisverband melden. Es braucht dafür keinen eigenen Vierbeiner, man sollte aber natürlich kein Problem mit Hunden haben.

Rettungshund an einer Leine
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Das Bayerische Rote Kreuz in Bayreuth braucht Ihre Hilfe, um im Ernstfall Leben retten zu können.

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